Jón Thor Gíslason

Die Gegenwartskunst und die Notwendigkeit einer romantischen Haltung


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Die Theorie der Kunst ist im Wandel. Als Folge eines Dualismus, der eine Objektivierung der Wirklichkeit voraussetzt, erleben wir heute die Welt und den eigenen Körper zunehmend als etwas Fremdes. Der Abstand zwischen Mensch und Natur – wie auch die Trennung zwischen unseren Gedanken und unserem natürlichen Körper – wird immer größer. Der Leib, “die Natur die wir selbst sind“, gleicht mittlerweile einer Maschine, die sich mit Ersatzteilen reparieren lässt. Ähnliches widerfährt unserer Umgebung, der äußeren Natur. Das aus dem Gleichgewicht geratene Ökosystem, der Klimawandel und mit ihm das Aussterben der Tierarten und die globale Erwärmung und Umweltverschmutzung werden unvorsehbare Folgen für das Leben auf der Erde haben. Da dieser Zustand vor allem einem übertriebenen Dualismus und einer objektiven Weltanschauung der klassischen Naturwissenschaften zuzuschreiben ist, bleibt, soll das schlimmste vermieden werden, zu hoffen, dass es uns gelingen wird, zwischen Mensch und Natur wieder eine natürliche Beziehung aufzubauen.

Um 1800 waren es die berüchtigten Romantiker, die sich für diese Vereinigung einsetzten. Während die klassischen Naturwissenschaften sich induktiv auf die kleinen Teile, die die materielle Welt zusammenhalten, konzentrierten, schaute die Romantik auf das große Ganze. Von diesem Blickpunkt aus wird die Natur nicht durch die maschinellen, äußeren Methoden der Erfahrungswissenschaften wahrgenommen, sondern unmittelbar durch den eigenen Leib gespürt. Eine derartige poetische Annäherungsweise könnte uns zweifellos heute auf der Suche nach einer Lösung der Umweltprobleme behilflich sein. Nicht von geringerer Bedeutung ist die Tatsache, dass trotz aller umweltfreundlicher Haltung und universaler Naturnähe, es letztlich andere Eigenschaften sind, wie z.B. die typischen Widersprüche, die Instabilität, die Ironie, der revolutionäre Geist und die unermessliche Sehnsucht nach Veränderung, die das Ideal der Romantik am besten widerspiegeln. Diese Erkenntnis ist wichtig, da hier an die Anfänge der Modernen Kunst erinnert wird. Ohne die romantische Haltung, die am Anfang des 19. Jahrhunderts vorherrschend war – egal ob in der Kunst, in der Literatur, in den Naturwissenschaften oder in der Musik – ohne sie hätten wir nie das Privileg gehabt, Kunstrichtungen und Künstler wie Dada, Marcel Duchamp, den Surrealismus, die Actionkunst, Joseph Beuys, die Popart und Jeff Koons, um nur einige zu nennen, zu erleben. Freie Kunst und Autonomie sowie das moderne Bedürfnis, sich über Inhalte von Kunstwerken zu unterhalten, haben ihre Wurzel im romantischen Gedankengut. Auch die Widersprüche und eine Haltung, die sich gegen alle vorgeschriebenen Regeln stellt, gehören dazu. Die Aufgabe der Romantik war und ist immer dieselbe gewesen, die Karten neu zu mischen und aufs Neue zu Verteilen.

Die Theorie, die im 20. Jahrhundert alle anderen überragte und den Blick der Künstler auf die Welt am stärksten prägte, war Das Experiment. Mit intellektuellen Argumenten wurden künstlerische Begriffe wie „sinnliche Wahrnehmung“ und „Ästhetik“ attackiert und in Frage gestellt. Die Kunst sollte raus aus den Museen und zu einem Teil des Alltags werden.

Als der Avantgardekünstler Duchamp sich zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit dem berühmten Satz „It has to change“ äußerte, meinte er vor allem, dass die Kunst sich von nun an sich mehr mit dem Denken und weniger mit dem Sehen beschäftigen müsse. Nicht das Sinnliche sollte im Vordergrund stehen, sondern das Intellektuelle. Dass es um einen ernsthaften Angriff auf die Institution Kunst ging, war nicht zu übersehen, und daher glaubten viele, dies sei der Anfang dessen was, der idealistische Philosoph Hegel vorhergesagt und „Das Ende der Kunst“ genannt hat. Immerhin war es ein Streben nach einer Verbalisierung bzw. Objektivierung des klassischen Kunstbegriffes. Die grundlegende Form-und-Inhalt- These der Kunst sollte a priori auf eine andere Ebene, empor, dahin wo der Geist und die Wörter regieren, gehoben werden. Es hat sich aber gezeigt, dass man, während in der Theorie die Überwindung dominierte, in der Praxis eher auf eine Erweiterung des Kunstbegriffes zielte. Was die Künstler vor allem antrieb, war die Sehnsucht nach Veränderung, man wollte etwas in Bewegung setzen, was zu einem notwendigen Fortschritt im Bereich der Bildenden Künste führen könnte. Heute wissen wir, dass Das Experiment einen ungeheuren Einfluss auf unsere Auffassung von Kunst und ihre Entwicklung gehabt hat. Mittlerweile gibt es unzählig viele und unterschiedliche Möglichkeiten, Kunst zu verwirklichen und zu erleben. Ein Kunstwerk muss nicht mehr eine ganzheitliche Einheit bilden, sondern kann genauso gut ein Chaos oder ein Prozess sein. Und es muss nicht immer Malerei oder Bildhauerei sein. Kunst kann auch ein schöpferisches Spiel darstellen, bei dem der Zuschauer bei der Entstehung des Werkes aufgefordert wird mitzumachen. Oder sie ist eine Installation, eine Verbindung von Laut, Form, Raum und Zeit, Lebensphilosophie, Banalität, Sachlichkeit, Konzept, Wissenschaft, Forschung, Selbstanalyse, Ironie, ein biologischer Entwicklungsprozess, Diskussion, philosophischer Prosatext, Workshop, Aktion, Performance, Happening und viel, viel mehr.

Etwa einhundert Jahre ist es her, seit Marcel Duchamp seine ersten Ready-mades ausstellte und damit, man könnte sagen, in einer gewissen Weise, das Experiment startete. Auf einem langen und stürmischen Weg hat diese ungewöhnliche Haltung der Selbstablehnung alle Grenzen des klassischen Kunstbegriffes gesprengt und die gesamten ästhetischen Regeln und andere sinnliche „Wahrheiten“ der Anschauung über Bord geworfen. Unter dem Namen „Art in Public Space“ ist es der Kunst außerdem gelungen (wenigstens bis zu einem gewissen Grad), sich außerhalb der Mauern der Museen zu behaupten, und ist nun in vieler Hinsicht näher am täglichen Leben als sie es früher war. Betrachtet man Das Experiment als einen Prozess mit Anfang und Ende, so weist alles darauf hin, als sei die Aufgabe letztendlich erfüllt und das Ende der Bahn erreicht worden. So gesehen befinden wir uns heute auf der Schwelle einer neuen Kunstepoche. Dass es in der Folge die Idee des Experiments als solches nicht mehr geben wird, ist aber keineswegs zu erwarten. Die Selbstverneinung und mit ihr all die kreativen Ideen, Ansichten, Meinungen, Neuigkeiten und Methoden bleiben weiterhin gegenwärtig im Gedanken der Künstler und ihren Arbeiten. Mit dem Experiment haben sich neue Dimensionen und ein neues Verstehen, die nicht mehr wegzudenken sind, bewahrheitet. Aber wenn man davon ausgeht, dass all das, was an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit geschieht und entsteht, eine gewisse Notwendigkeit voraussetzt, so müssen wir uns heute fragen, was die Kunst in unserer brüchigen Zeiten benötigt.

Seit einiger Zeit gibt es unter den Künstler den Trend, in die Rolle eines Unternehmers zu schlüpfen. Eine Firma wird begründet und es werden bis zu einhundert Angestellte beschäftigt. Es werden Aufträge auf Bestellung von Museen, Betrieben, Millionären etc. abgeschlossen. Obwohl fast alle diese Künstler ehrliche und ehrenhafte Vertreter der Gegenwartskunst sind, stellt sich unvermeidlich die Frage, ob hier noch mit Werten der modernen Kunst gearbeitet wird, da diese Methoden immer mehr an das ökonomische Denken und jene Arbeitsmethode des Klassizismus, einer Epoche, die vor der Modernen

Kunst gediehen ist, erinnert. Wenn der Einfluss der Kunden auf den Arbeitsprozess, den Inhalt, das Aussehen und das Endergebnis der Kunstwerke unaufhaltsam zunimmt, besteht die Gefahr, dass die Kunstwerke – wie es vor der Entstehung der Moderne üblich war – nach einem bestimmbaren Stil bzw. nach vorgeschriebenen fachmännischen Regeln gearbeitet werden. Dies könnte nach und nach die wertvolle Autonomie des modernen Künstlers bedrohen. Das Wertvollste, das der moderne Künstler hat und das ihn im Endeffekt dazu macht, was er ist, ist die Freiheit. Der Künstler selber entscheidet, unabhängig von allen ökonomischen Marktprinzipien, was er tut und was er lässt. Außerdem verlangt der moderne Selbstausdruck, dass das Kunstwerk vom Künstler selbst ausgeführt wird. Natürlich spricht nichts dagegen, dass der Künstler den materiellen Teil seiner Ideen von anderen arbeiten lässt. Die Moderne Kunst ist und war immer eine Mischung aus beidem, dem Klassizismus und der Romantik. „White Cube“ und die reine Form des Konstruktivismus und des Minimalismus sind beispielsweise typisch für das klassizistische Erbe – ebenso wie auch die Malweise der surrealistischen Maler. Es soll einfach an die wichtige Rolle des Selbstausdrucks und der Autonomie in der Moderne Kunst erinnert werden, die keineswegs verloren gehen dürfen, genau so wenig wie die Notwendigkeit der Provokation, des Fragmentes und des Experimentierens. Ohne diese typischen modernen Ausdrucksweisen wäre die Verwirklichung der Avantgarde undenkbar gewesen. Und ohne sie hätte die Moderne Kunst nicht in voller Blüte aufgehen können. Wir sind also gut beraten, gemäßigt zu reagieren, wenn es um Erhabenheit und Verherrlichung „antimoderner“ Ansichten und Arbeitsmethoden geht.

Dass in unsicheren Zeiten, wie denen der Industrialisierung und der heutigen Digitalisierung der Welt, der Einfluss romantischer Denkweise zunimmt, ist kein Zufall. Die Romantik ist nämlich kein Stil, sondern eine Haltung, die immer bemüht ist, beiden Seiten der Gegensätze gerecht zu werden. Infolge dieser Tatsache ist sie in der Lage, als ein Medium oder ein Diplomat zu dienen, was unter bestimmten Umständen dazu führen kann, dass sie alles auf einmal ist, tiefsinnig, philosophisch, sachlich, traditionell und gleichzeitig banal, irrational, dichterisch und fortschrittlich. Nicht zuletzt für die Kunst ist diese ungewöhnliche Haltung von großer Bedeutung, schon bei der Entstehung der avantgardistischen Moderne hat sie eine entscheidende Rolle gespielt. Und auch heute könnte sie ausschlaggebend sein, wenn es um die Lösung der gegenwärtigen Probleme der Kunst geht.

Unter vielen Künstlern ist seit einiger Zeit eine wachsende Vorliebe für Banalität und Kitsch zu beobachten. Eventuell ist eine auffallende, allgegenwärtige Banalisierung, die sich in der heutigen Gesellschaft breit macht, dafür verantwortlich. Die Überzeugung vieler Künstler ausgerechnet in diesem Bereich etwas finden zu können, was von einer enormen Wichtigkeit für die Weiterentwicklung der gegenwärtigen Kunst sein könnte, ist aber überraschend. Mit Hilfe trivialer Mittel soll eine in Vergessenheit geratene Annäherungsmethode reaktiviert werden.

Wenn ein Spielzeug in Kunst umbenannt wird, bedeutet das für uns, dass wir das Spielzeug nicht mehr als irgendein kommerzielles Objekt, sondern eben als Kunstwerk betrachten. Es wird anders wahrgenommen, anders angeschaut als vorher. Hier legt der Kitsch sich mit der Vernunft an und bildet so ein Gegengewicht zu Intellektualität und Wissen. Die Künstler kokettieren ironisch mit dem Glamour und dem Glanz und stellen, wie damals Duchamp mit den „Ready mades“, den Kunstbegriff erneut auf den Prüfstand. Nur diesmal dreht sich die Sache nicht um den intellektuellen, sondern den sinnlichen Begriff. Der bewusste oder unbewusste Zweck dieser Aktion ist der Versuch, einen metaphysischen Prozess in Gang zu setzen, der uns bei der Suche nach verlorenen-Werten-einer-sinnlichen-Anschauung behilflich sein könnte. Der Kitsch ist schließlich nichts anderes als „das-was übrig-ist“ von vergessenen Erzeugnissen bildlicher Inszenierungen und der kreativen Arbeit, die sie verlangt. Es kann

dem Betrachter daher bei der Anschauung einer glänzenden Oberfläche eines kitschigen Bildes oder Objektes passieren, dass er tatsächlich etwas spürt, was einer formalen Erscheinung bzw. einer Kontemplation nahe kommt. Warum dies passiert und worum es hier geht, bezieht sich übrigens auf eine Erfahrung, die an das unmittelbare Erlebnis eines Kindes erinnert und durch sinnliche Wahrnehmung bzw. reine Anschauung erreicht werden kann. In den Augen des Kindes hat ein Spielzeug ein eigenes Selbst, das „für sich“ ist. Was das Kind beim Anschauen des Spielzeugs erlebt, geht von dem Objekt selber aus, in dem es bestimmte Eigenschaften des Spielzeugs im Bewusstsein des Kindes erscheinen lässt, bevor es angefangen hat, über dies nachzudenken. Diese Methode, bei der eine körperliche, durch Empfinden erzeugte Wahrnehmung im Vordergrund steht, gibt uns daher eine Möglichkeit, die Wirklichkeit in einem neuen Licht zu sehen bzw. zu begreifen. Wir stehen nicht mehr außerhalb der Welt, sondern sind ein Teil von ihr selbst geworden.

In den klassischen Naturwissenschaften sammeln wir Erfahrung, indem wir das Objekt aus einer sicheren Entfernung anschauen. Wir betrachten das Objekt nach vorgegebenen Regeln, ohne es persönlich auf uns wirken zu lassen, und entscheiden schließlich objektiv, welche Eigenschaften es hat. Das nennt man eine äußere Erfahrung. Mit einer optischen, sinnlichen Methode ist die Erfahrung aber das, was der Betrachter vom Objekt unmittelbar wahrnimmt. Auf diese Art werden seine Gedanken beeinflusst sowie die endgültige Entscheidung, was die Eigenschaften des Objektes angeht. Es ist ein Sichzeigen des Seienden in seinem Wesen, seinem Sinn und Sein, eine innere, sinnliche und geistige Erfahrung, bei der es nicht um die empirischen Bedingungen des Erscheinens, sondern um die formalen geht. Im Hinblick auf die große Kluft, die zwischen Mensch und Natur in den letzten Jahrhunderten entstanden ist, wäre durchaus, als Ergänzung zur äußeren Erfahrung der klassischen Naturwissenschaften, eine Aktualisierung etlicher Grundvoraussetzungen der Modernen Kunst, also die romantische und die idealistische Denkweise, sinnvoll. Natürlich geht es nicht darum, die alten Zeiten der Vergangenheit zurückzuholen, es soll hier einfach daran erinnert werden, dass die Moderne Kunst aus Gegensätzen gebaut ist (Tradition und Fortschritt), die ständig miteinander ringen und sich im Laufe der Zeit gegenseitig beeinflusst und geändert haben. Deshalb ist das neue Verständnis, das wir durch den Fortschritt gewonnen haben, ein Teil des ursprünglichen Kunstbegriffes geworden, und das bedeutet, dass – wenn wir jetzt die klassischen Methoden benutzen – diese unvermeidlich, ununterbrochen unter dem Einfluss des neuen Verständnisses stehen und von daher in einem und allem nicht mehr das sind, was sie früher waren. Eben diese Tatsache macht es uns möglich, neben all den neuen objektiv- intellektuellen Annäherungsmöglichkeiten, die uns heute zur Wahl stehen, den klassischen Kunstbegriff beim Schaffen und Betrachten von Gegenwartskunst in Gebrauch zu nehmen, ohne in die Falle der Wiederholung zu tappen. Für die neuen Medien der Digitalisierung und des Experiments könnte diese Wiederentdeckung der Anschauung vor allem eine willkommene innovative Herausforderung sein. Was zählt ist: es geht um die Art, wie man sich Kunst bzw. Natur annähert, um ein unmittelbares Empfinden des Betrachters beim Anschauen, das durch den Leib, durch die Sinne aufgenommen und gespürt wird. Mit dieser Betrachtungsweise unseres Bewusstseins können eventuell wichtige, verloren gegangene Erkenntnisse, Werte und Deutungen einer „Natur, die wir selbst sind“ wieder in Erscheinung treten. Es ist eine Begegnung mit uns selbst. Das materiale Kunstwerk ist schließlich nur ein Mittel einer Inszenierung; das eigentliche Kunstwerk formt sich im Geist, findet in unserem Inneren statt.

Wie dem auch sei, die romantische Dialektik sucht die Synthese und bleibt so gesehen immer für beide Seiten der Gegensätze offen. Auch dieses permanente hin und her, mitsamt einer ununterbrochenen Sehnsucht nach Veränderung, bewahrt die Kunst vor einem Stillstand, wo ausgewählte, bornierte Wahrheiten dominieren. Und was „Das Ende der Kunst“ angeht, dann

ist die hegelsche Philosophie keine gerade Linie, sondern ein Kreis. Demzufolge fließen die Gegensätze „Anfang und Ende“ immer wieder ineinander zusammen. Es ist also kein richtiges Ende, um das es hier geht, vielmehr ist dies so zu verstehen, dass, wenn sich etwas dem Ende zuneigt, dieses „etwas“ zugleich der Teil eines Neuanfangs ist, in dem neue Einstellungen und Herausforderungen gefragt sind. Es ist daher nicht auszuschließen, dass dieses „notwendige Neue“, worauf mit Spannung gewartet, wird und von dem keiner so richtig weiß, was es ist und wie es aussehen soll, schon lange angekommen ist, und wir es einfach nicht bemerkt haben. So oder so, die Kunst ist, war und wird immer einzigartig bleiben: in all ihrer Vielfältigkeit.

Düsseldorf im November 2017, Jón Thor Gíslason